Pelagen

Das Odinshühnchen (Phalaropus lobatus) gehört zu den Wassertretern und damit zu den Limikolen. Das Odinshühnchen lebt außerhalb der Brutzeit sehr gerne auf dem Meer und zählt somit zu den pelagischen Vogelarten..
Das Odinshühnchen (Phalaropus lobatus) gehört zu den Wassertretern und damit zu den Limikolen. Das Odinshühnchen lebt außerhalb der Brutzeit sehr gerne auf dem Meer und zählt somit zu den pelagischen Vogelarten..

Was bedeutet "pelagisch"?

 

Wassmann (1999) definiert „pelagisch“ wie folgt:
Im freien Wasser befindlich, z. B. im Meer oder in großen Binnenseen. (Anmerkung: Hiermit sind alle Lebewesen gemeint!) Vögel, die einen Großteil ihres Lebens auf hoher See verbringen, können als Hochseevögel oder pelagische Vögel bezeichnet werden, z. B. Albatrosse Diomedeidae. In der Sprache der Vogelbeobachter werden Hochseevögel gelegentlich kurz „Pelagen“ genannt. Daher kann es zu einer Überschneidung mit der anllgemeinen Bezeichnung kommen.

 

Hochseevögel können das ganze Jahr über am Meer beobachtet werden. Es gibt jedoch Zeiten, in denen besonders viele Individuen oder Arten an der Küste auftreten. Zur Brutzeit lohnt es sich an einer Führung zu einer Brutkolonie anzuschließen. Hier kann man verschiedene Arten (z. B. Möwen und Seeschwalben) bei der Brut und Aufzucht der Jungen beobachten. Im Küstenbereich treten Vogelarten, die primär auf dem offenen Meer leben besonders mit bzw. nach Stürmen auf.

 

Welche Vögel kann man zu den Hochseevögeln zählen?

 

Zu den Hochseevögeln zählen vorrangig alle Röhrennasen vom Wanderalbatros (Diomedea exulans) über den Rußsturmtaucher (Puffinus griseus) bis zum Eissturmvogel (Fulmarus glacialis). Aber auch die Tölpel (Sulidae) - hier der Baßtölpel (Sula bassana) - zählen zu den Hochseevögeln. Die bei uns bisher nicht nachgewiesenen Familien der Fregattvögel (Fregatidae) und Tropikvögel (Phaethotidae) zählen ebenfalls zu den Seevögeln. Weiterhin werden die Seetaucher (Gaviidae), Raubmöwen (Stercorariidae), Möwen (Laridae), Seeschwalben (Sternidae) und die Alken (Alcidae) zu den Hochseevögeln gerechnet.  Aber auch aus anderen Vogelfamilien können vereinzelt immer mal wieder Arten auftreten, bei denen sich im Laufe der Zeit teilweise eine Anpassung an den Lebensraum Meer vollzogen hat. Hier sind die Wassertreter (Phalaropus), Pelikane (Pelecanidae) und Scharben/Kormorane (Phalacrocoracidae) zu nennen.

 

Wo kann man Seevögel beobachten?

Gute Beobachtungsmöglichkeiten bieten geführte Wanderungen in Seevogelkolonien im Sommer. Die meisten Kolonien liegen jedoch auf Inseln, da hier die Gefahr des Verlustes der Brut geringer ist.

Eine gemischte Seeschwalben- und Möwenkolonie liegt am Eiderdamm und dort läßt sich das Brutgeschäft gut beobachten. Man muß jedoch auf Angriffe von Seeschwalben gefaßt sein.

Der einzigste Vogelfelsen in Deutschland befindet sich auf Helgoland. Hier kann man vom Klippenweg aus an der Westklippe Dreizehenmöwen, Lummen und Baßtölpel bei ihrem Brutgeschäft beobachten. Nach Zählung des IfV wurden 2010 weit über 400 besetzte Nester des Baßtölpels gezählt (Mitteilung der OAG Helgoland).

 

Welche Gefahren gibt es für die Seevögel?

 

Hier sind drei besondere Gefahrenquellen zu nennen:

  1. Nahrungsmangel durch Überfischung der Meere.
  2. Umweltverschmutzung. Hiermit ist sowohl der Müll gemeint, am dem die Tiere z.B. während der Brut sterben, oder auch die Ölverschmutzung, die einen schleichenden Tod bewirkt.
  3. Alternative Energien. Es werden zurzeit "Off-Shore"-Kraftwerke in vielen Bereichen gebaut. Diese Windkraftanlagen stellen mitunter eine ernsthafte Gefahr für Seevögel, aber auch für viele andere Vogelarten dar.
Dreizehenmöwe
Dreizehenmöwe mit verschmutztem Gefieder am Bauch. Helgoland 2008

 

Welche Arten wurden schon in Deutschland nachgewiesen?

 

Hierzu habe ich eine Artenliste mit Statusangaben erstellt.

 

Wo kann ich Seehunde gut beoachten?

An der deutschen Küste kommen Seehunde und Kegelrobben vor. Im Sommer werden junge Seehunde (Heuler) häufig in Seehundstationen abgegeben. Dort kann man viele Informationen über die Tiere erhalten. Die Kegelrobben kann man am besten auf der Düne von Helgoland beobachten. Im Sommer finden dort Führungen zu den Robben statt.


Quelle:

Ralf Wassmann (1999): Ornithologisches Taschenlexikon. Aula-Verlag, Wiesbaden.